Menschen, Göttern gleich

Der Philosoph und Nobelpreisträger Bertrand Russell nannte diesen Roman ‚ein unvergeßliches Buch, das H.G. Wells als den großen Befreier des Denkens und der Vorstellungskraft zeigt‘.
Seit jeher träumen die Menschen vom ‚goldenen Zeitalter‘, von Utopia, der vollkommenen Welt. Mit Geist, Phantasie und Witz gewinnt Wells diesem uralten Thema eine neue Perspektive ab, indem er sich der Frage zuwendet, ob die Menschen in die Welt ihrer Träume überhaupt hineinpassen.
Mr. Barnstaple, ein freundlicher englischer Provinzjournalist, der sich nach einer Welt ohne Armut, Krieg und Unterdrückung sehnt, wird eines Tages durch ein Experiment außerirdischer Wissenschaftler in eine solche Welt versetzt. Auf dem Planeten Utopia leben ‚Menschen, Göttern gleich‘. Sie sind schön, gesund und klug, brauchen keine Gesetze, keine Gefängnisse und keine Regierung. Sie wandeln nackt umher, leben in freier Liebe und verständigen sich durch Gedankenübertragung. Gemeinsam mit Mr. Barnstaple ist aber noch eine Reisegruppe aus der englischen High-Society nach Utopia gelangt. Wie diese Erdlinge – ein Pastor, eine wohlerzogene Lady, zwei Politiker und ein Snob – auf Utopia reagieren, wie schockiert über die ‚anarchistischen‘ Zustände sie sich zeigen und wie sie erst durch Überredung, dann mit Gewalt die irdische ‚Ordnung‘ dort einzuführen versuchen – diese Schilderung gehört zu den humorvollsten Passagen, mit denen H.G. Wells seine Leser je unterhalten hat.
Ist aber diese Welt der vollendeten Harmonie tatsächlich ohne Schattenseiten? Ist es nicht vielmehr so, daß ihr Gegensätze und Konflikte abgehen, die dem Leben auf Erden nicht nur Böses und Bitteres, sondern auch Spannung und Würze verleihen? Darüber wird Mr. Barnstaple nach seiner Rückkehr auf die Erde nachdenken, wenn er, ohne die Sehnsucht nach dem utopischen Paradies aufzugeben, erkennen wird, daß die Flucht nach Utopia keine Lösung ist, sondern nur die Menschen selbst ihre Welt verändern können.